FILTER - DIREKTHANDEL
Produzent: Iriaini Farmers Cooperative Society
Land: Kenia
Region: Nyeri
Varietät: SL28 & SL34, Ruiru 11, Batian
Aufbereitung: Washed
Noten: Earl Grey | Kakaonibs | Johannisbeere
Kiamwangi - ein kenianischer Kaffee mit einem Geschmacksprofil wie früher: rote Johannisbeere, Kakaonibs, schwarze Teeblätter, ergänzt durch eine kristallklare Textur, die Kenia so einzigartig macht.
Durch die helle Röstung auf unserem Loring-Röster unterstreichen wir den leichten bis mittelkräftigen Körper und haben den fruchtigen Charakter deutlich herausgearbeitet.
Still, strukturiert, konzentriert: Hier in Nyeri, auf rund 1.800 Metern, liegt die Kiamwangi Washing Station – ein Ort, an dem Kleinbäuer:innen nicht nur ihre Kirschen einbringen, sondern auch ihr Wissen, ihr Vertrauen, und ihre Zukunft.
Was als lokale Aufbereitungsstation begann, ist heute Teil eines kooperativen Systems, das Kleinstrukturen trägt und Qualität möglich macht. Und obwohl Nyeri längst als Herkunft ein Begriff ist, zeigt Kiamwangi, was es bedeutet, wenn Terroir, Sortenwahl und soziale Organisation ineinandergreifen – und daraus etwas Unverwechselbares entsteht.
Anbau – Kleinparzellen mit Charakter
Die Kirschen, die in Kiamwangi verarbeitet werden, stammen von rund 1.000 Kleinbäuer:innen mit durchschnittlich unter einem Hektar Land. Die Pflanzen wachsen auf vulkanischen Böden, durchzogen von Eisen und Mineralien, und unter dem Schatten von Macadamia- und Gravellabäumen. Dünger, Bewässerung, Ernte – alles erfolgt in Handarbeit. Die selektive Pflückung nach Reifegrad ist ebenso Teil des Alltags wie das gemeinsame Organisieren von Ressourcen: Wissen, Werkzeug, Wasser.
Aufbereitung – Die Präzison des Zuckers
In der Washing Station befolgt das Team das Protokoll der traditionellen Aufbereitung als double washed Kaffee. Und genau das ist der entscheidende Grund, warum der Kiamwangi so schmeckt wie früher.
Im ersten Schritt durchlaufen die Kirschen einem visuellen Screening und ein Floating-Becken damit nur die reifen und dichten Kirschen weiterverarbeitet werden. Maschinell wird jetzt das Fruchtfleisch von den Kirschen gepulped und sie fermentieren für rund 12 Stunden über Nacht.
Am nächsten Tag fermentieren die Pergaminos in Wasserbecken bis sämtliche Pektinschichten entfernt wurden. Über Nacht lagern sie in Soaking Tanks mit frischem Wasser. In diesem Schritt wird die Aktivität der Enzyme verlangsamt und die letzten Zuckerreste des Fruchtfleisches werden von der Pergamentschicht gelöst. Dieses doppelte Washing ist charaktergebend und wird nicht mehr überall praktiziert.
Nun durchlaufen die Pergaminos Grading Channels und werden in diverse Qualitäten eingeteilt. Dabei werden die Kaffees nach Größe klassifiziert: AA beschreibt ein Screening von 17/18 und damit eine Mindestgröße von 7 Millimetern. Kaffees mit einem AB, PB oder C Grading sind kleiner, können aber ebenfalls von herausragender Qualität sein.
Im nächsten Schritt wird der Kaffee zum Trocknen auf Raised Beds verteilt. Über einen Zeitraum von insgesamt 2 bis 3 Wochen trocknet der Kaffee unter der Sonne. Dabei werden die Pergaminos stündlich von Mitarbeiter*innen umgewälzt damit eine gleichmäßige Trocknung stattfindet. Angepeilt wird ein Feuchtigkeitsgehalt zwischen 10% bis 12%. So schmeckt kenianischer Kaffee auch morgen noch wie früher.
Kooperative - Gemeinsam statt gegeneinander
Kiamwangi ist Teil der Iriaini Farmers Cooperative Society, die seit den 1950er Jahren besteht. Der Ansatz ist einfach, aber wirkungsvoll: Jeder bringt ein, was er kann – und profitiert vom Ergebnis. Die Kooperative bietet Schulungen zu nachhaltiger Landwirtschaft, Zugang zu Agrarberatung, Vorfinanzierungen und transparente Rückvergütung. Überschüsse fließen nicht in Exportbüros, sondern zurück in Schulgebühren, medizinische Versorgung, Infrastruktur. In einer Region, in der große Exporteure oft die Preisgestaltung dominieren, bleibt Kiamwangi im Besitz derer, die den Kaffee anbauen.
Wer hier Kaffee kauft unterstützt eine Form der Landwirtschaft, die auf Teilhabe setzt, auf Wissen statt Abhängigkeit. Und setzt auf die Überzeugung, dass gute Strukturen den besseren Geschmack machen.
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